Rudolf Bonvie
Börsenarbeiten
Der Kunstverein Lippstadt e.V. zeigt in seiner nächsten Ausstellung (5. Mai - 23. Juni 2013)
Rudolf Bonvie – Börsenarbeiten
Börsencrash im Kunstverein Lippstadt
Unsere Realität wird durch zahlreiche massive Vorgänge bestimmt, die sich auf visuelle Weise
weder erfassen noch darstellen lassen. Genau solche Themen „gestaltet“ der in Köln und Frank-
reich lebende Foto-Künstler Rudolf Bonvie (geb. 1947). Er richtet seine Fotolinse nicht nur auf die
vermeintlich sichtbare Welt, sondern geht vor allem von vorgefundenem Material in verschiedenen
Medien aus – Zeitschriften, Fernsehen, Wirtschaftsteil von Zeitungen, Internet mit seinen sozialen
Netzwerken. Diese flüchtigen „Bilder“ dienen ihm als Grundlage für großformatige Fotoarbeiten
über Vorgänge hinter dem Sichtbaren. So gelingt es Bonvie, beispielsweise die Gewalt medialer
Vereinahmung des Menschen („La chasse photographique…“, 1980-82) oder die Bedrohung
durch die Nukleartechnik ins visuelle Bewusstsein zu bringen („Rhapsodie nucléaire“, 1986–88).
In den Jahren 2001–2011 registrierte Rudolf Bonvie mit Hilfe von Screenshots "real time"
die dramatischen Vorgänge an den internationalen Börsen. Aus dem völlig unanschaulichen
Geschehen entwickelte er sinnlich prägnante Bilder. In der Ausstellung
Rudolf Bonvie – Börsenarbeiten
zeigt der Kunstverein Lippstadt zum ersten Mal außerhalb von privaten
Galerien eine Auswahl. Bonvie versucht nicht, das dramatische Geschehen an der Börse durch
plakative oder expressive Mittel ins Bild zu bringen. Auf völlig unsentimentale und objektive Weise
gelingt es ihm, diese eigentlich unsichtbaren Vorgänge in ihrer ebenso blinden wie faszinierenden
Bedrohlichkeit vor Augen zu führen. Außer den „Börsenarbeiten“ zeigt Bonvie auch neue Arbeiten
zu ebenso anonymen wie bewegenden Bildaussagen (etwa zum Thema Selbstmord), die in den
sozialen Netzen des Internets aufeinander reagieren („Tumblrarbeiten“).
Vor zwei Jahren erwarb das Museum Folkwang in Essen einen umfangreichen Block vor allem von
Bonvies früheren Fotoarbeiten. Einzelausstellungen veranstalteten unter anderem die Kunsthalle
Bielefeld, das Museum Folkwang, der Badische Kunstverein in Karlsruhe und das Lenbachhaus in
München. Eine ausführliche Dokumentation von Bonvies Werken sowie der Texte von
Reinhold Misselbeck,Erich Franz, Ute Eskildsen, Andreas Vowinkel, Helmut Friedel, Friedemann Malsch,
Heinz Peter Schwerfel und anderen finden Sie unter http://www.bonvie.info
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Die Ausstellung wird durch den Kunstraum Hinrichs in Trier, die Galerie Priska Pasquer in Köln
sowie Eiting-Räume Köln gefördert. Es erscheint ein Katalog mit Texten von Thomas Seelig und
Erich Franz.
Daten zur Ausstellung: |
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Pressevorbesichtigung |
: Dienstag, 30.4.2013, um 11.30 Uhr |
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Ausstellungseröffnung |
: Sonntag, 5.5.2013, um 15.00 Uhr |
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Einführung |
: Prof. Dr. Erich Franz, Münster |
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Ausstellungsdauer |
: 5. Mai bis 23. Juni 2013 |
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